Expeditionskreuzfahrten

... immer ein Erlebnis

Expeditionskreuzfahrten zählen zu den letzten großen Abenteuern unserer Zeit. Wer sich auch nur ein wenig damit beschäftigt wird schnell feststellen, dass man auch heute noch so vieles für sich selbst entdecken kann: beispielsweise die Antarktis oder die Arktis, unberührte Inselwelten wie Französisch-Polynesien oder Papua-Neuguinea, abenteuerliche Flüsse wie den Amazonas oder den Gambia-River, um nur einige Ziele zu nennen.

Expeditions-Kreuzfahrten werden heute nicht mehr mit einfachsten Schiffen angeboten, sondern werden mit speziell ausgestatteten Kreuzfahrt-Schiffen durchgeführt. Man sollte jedoch einen wichtigen Punkt bedenken: Bei Expeditions-Kreuzfahrten steht das Reiseziel an erster Stelle und nicht das komfortable Schiff. Doch genau dies, macht die Faszination einer Expeditions-Kreuzfahrt aus. Und wenn der Veranstalter seinen Gästen auch noch Ornithologen, Biologen oder Geologen zu Seite stellt, um wissenschaftliche Hintergründe zu vermitteln, dann ist eine solche Fahrt ein lehrreiches Erlebnis. Statt Spielkasino oder Alleinunterhalter werden die Gäste fachlich kompetent auf die Landausflüge vorbereitet, um das, was man zu sehen bekommt, auch wissenschaftlich richtig einordnen zu können. 

 Expeditionskreuzfahrten   
Zielgebiet
frühester Hinreisetermin    späteste Rückreise  
Anzahl der Personen
 Dauer
Schiff
 

Die Auswahl der Schiffe ist schon durch die Wege zum jeweiligen Reiseziel sehr eingeschränkt. Mit den großen Kreuzfahrtschiffen kann man keine Flüsse Südamerikas befahren oder gar das Eis brechen, um entlegene Gebiete beispielsweise der Arktis oder Antarktis zu erreichen. Ausgerüstet sind Expeditions-Kreuzfahrer mit robusten Schlauchbooten, damit die Passagiere auch schwer zugängliche Küsten erreichen können: Es ist ein Stück Abenteuer von einer schwimmenden Basis aus. Die Schiffe müssen einen geringeren Tiefgang haben oder spezielle Ausrüstungen – sonst können sie viele spannende Gebiete gar nicht anfahren.

Um es vorweg zu sagen, Expeditions-Kreuzfahrten haben ihren Preis. Richtig gut organisierte Reisen außerhalb Europas sind unter 5000 Euro nicht zu bekommen und können je nach dem Reiseziel auch die 10.000-Euro-Grenze überschreiten. Ein Beispiel: Fahrten in die Antarktis starten meist von Australien, von Sydney aus. Schon die für Anreise benötigt man viel Zeit und Geld. Und es gibt nicht viele Schiffe, die den Reisenden zu den Pinguinen der Antarktis bringen. Eines der beliebtesten Expeditions-Kreuzfahrt-Schiffe ist die in Sydney beheimatete „Orion“, die immer einen wissenschaftlichen Begleiter mit an Bord hat und auch über einen erstaunlichen Komfort verfügt. Mit der „Orion“ kann man zudem kaum erforschte Gebiete Neuguineas oder Melanesiens erkunden und auf Menschen treffen, die fernab jeder so genannten Zivilisation leben.

Eines der letzten Wunder der Natur sind die Galapagos Inseln, und wer weiß, wie lange man diesem Wunder noch einen Besuch abstatten kann, denn die gesamte Tierwelt dort ist bedroht, und zwar durch das Verhalten der Menschen. Es dürfen nur noch kleine Schiffe die Inseln anfahren und auch nur noch mit einer sehr begrenzten Anzahl von Besuchern. Kreuzfahrt-Yachten wie die MS Xpeditions von Celebrity Cruises oder die MS Eclipse von der Reederei Sea Days haben immer erfahrene Reisebegleiter an Bord, die das Naturschauspiel Galapagos hervorragend erläutern können.

Der deutsche Reiseveranstalter Hapag Lloyd hat mit der MS Bremen ein Kreuzfahrtschiff der Sonderklasse. Dieses Schiff ist ein Kreuzfahrtschiff der höchsten Eisklasse und damit ein Klassiker für eine Expeditionsfahrt in das ewige Eis der Antarktis. Mit kleinen, sehr stabilen Beibooten geht man an Land, kann seltene Tiere beobachten und die bizarre Eis-Landschaft bewundern. Es ist eine Expeditionsfahrt, die auch für ältere Menschen bestens geeignet ist.

Ganz anders die MS Yamal, die einen noch härteren Rumpf hat und eigentlich ein Eisbrecher ist. Normalerweise bringt dieses Schiff Wissenschaftler aus aller Welt in die unerforschten Gebiete der Arktis, aber bei jeder Fahrt dürfen auch einige Passagiere mitfahren. Es ist eine der wenigen Möglichkeiten, eine Expedition an den Nordpol mitzumachen. Auf der MS Yamal gibt es keinen Komfort, denn das gesamte Schiff ist auf reine Funktionalität ausgerichtet. Auch das Essen an Bord orientiert sich stark an der russischen Küche. Ein Tipp: Nur seefeste Menschen sollten diese Fahrt buchen, denn hoher Seegang und heftige Stürme treten öfters auf – doch auch dies gehört zu einer Expeditionsfahrt in das ewige Eis des Nordpols.

Es gibt noch einige Expeditions-Kreuzfahrt-Ziele auf der ganzen Erde, zum Beispiel eine Fahrt auf dem Amazonas, auf der man sehr viel über die einmalige Pflanzen- und Tierwelt an den Ufern des Flusses erfahren kann. Doch noch interessanter sind Fahrten mit einem Begleiter, der den Passagieren die Bedeutung der Regenwälder bewusst macht und erklärt, warum die Regenwälder auch für Europa von so großer Bedeutung sind. Man geht auch an Land, streift durch die Regenwälder, sieht Vögel und andere Tiere, die vom Aussterben bedroht sind, und bestimmt macht man sich den Schutz des Regenwaldes zu einer Herzensangelegenheit.

Expeditionskreuzfahrten sollte man sehr sorgfältig auswählen, da sie ja nicht gerade billig sind: erst das entsprechende Reiseziel und danach das geeignete Schiff. Sich rechtzeitig und umfassend zu informieren ist unverzichtbar. Man muss sich die Mühe machen, in den verschiedenen Foren im Internet zu blättern, um Erfahrungsberichte von Reisenden zu lesen, die eine Expeditions-Kreuzfahrt bereits gemacht haben. Dann erfährt man alles über die Reise selbst und auch über die Ausstattung der verschiedenen Schiffe. Wichtig ist auch, dass man gesund ist und über eine gewisse körperliche Fitness verfügt, alle vorgeschriebenen Impfungen machen lässt und auch verträgt.

Wenn man dies alles beachtet, wird man ein Abenteuer erleben, dass einmalig und unvergesslich ist, von dem man lange zehren wird.